Wie steht also das Land zum rechtmässigen Krieg im Donbass?
Um dies zu klären empfiehlt es sich allerdings zurück,
mindestens bis zur Orangenen Revolution
(manchmal wegen vielen Kastanienbäumen in Kiew auch Kastanienrevolution
genannt), zu gehen und von dort an die laufenden Entwicklungen zu betrachen und
zu analysieren.
Bis zu jener Revolution in 2004, in der man sich
orangfarben kleidete, gab es keine offensichtliche gesellschaftliche Spaltung
–lediglich normale Spannungen- im Land.
Ende des Jahres 2004 kam es in der Ukraine zu
Präsidentschaftswahlen. Die enorme Spannung, aber bisher friedlich, zwischen
pro russischen und pro westlichen Menschen zeigt sich bereits darin, dass es
bei dem Walhrunden zum Ministerpäsidenten zwischen dem pro russischen Amtsinhaber
Wiktor Janukowytsch und seinem pro westlichen Gegenspieler Wiktor Juschtschenko
einen Patt gab.
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Weiss man wirklich, für was man auf die Strasse geht? |
Das Land war also gesellschaftlich in zwei Lager- ein
pro russiches und ein pro westliches- gespalten. Durch den Einsatz vieler (normaler)
Bürger konnte in der orangenen Revolution das prowestliche Lager unter dem
angeblich von Russland vergifteten aber leicht entstellt überlebenden Juschtschenkoaus
dem Patt hervortreten und mit Julia Tymoschenko die Macht im Land übernehmen.
Der geschlagene Amtsinhaber Wiktor Janukowytsch konnte allerdings nur wenige
Jahre später erneut das Präsidentenamt für sich gewinnen, die Revolution war
also vergebens, die alten Kader war wieder an der Macht, bis es 2013/2014 zum
Euro-Maidan kam und wieder prowestliche Kräfte, diesmal unter Jazenjuk und
schiesslich Poroschenko die Macht erlangen.
Janukowytsch, der eher gemässigt erscheint, nach
Betrugsvorwürfen 2004 eine Neuwahl akzeptierte, bei der er knapp verlor, der ab
2006 unter Präsident und Gegenspieler Juschtschenko Ministerpräsident wurde, sich damals sogar
gegen die Verärgerung Russlands für einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen
Union aussprach und gegen den Willen der Amerikaner gegen einen Beitritt des
Landes zur Nato war, scheint gemässigt, ja vernünftig und wenig
machtbesessen zu sein, weshalb man sich nur schwer vorstellen kann, dass er im
Zuge des Euro Maidan mit Scharfschützen auf Demonstranten schiessen lies.
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Janukowytsch (oben) und der pro-westliche Juschtschenko. |
Nochmals; Es ist viel eher zu vermuten, dass hierbei westliche Staaten, allen voran die USA aber auch Deutschland ihre Hand in einem sehr dreckigen Spiel hatten und haben.
Die Bevölkerung ist diesem Hin- und Her der Politik, wie ich aus
Recherchen vor Ort erlebte, absolut überdrüssig!
Die neuen Strippenzieher sind verstärkt vom Westen
unterstützte Untergrundgruppen, die als normale Bürger in Erscheinung treten,
es aber nicht sind. Die Ukraine ist zu einem Spielball zwischen Russen aber
vorallem der westlichen Staaten geworden, die sich, wie in Polen, Russland, der
Türkei, Ungarn oder Georgien, massivst in die inneren Angelegenheiten fremder
Staaten einmischen um weltweite Geopolitik zu betreiben, dies alles unter dem
verlogenen Deckmantel der Demokratie- die es übrigens praktisch nirgends gibt!- und des gemeinen Bürgers. Manchmal auch
gern mit Militärputschen wie im Iran, Guatemala, Chile oder Argentinien oder
mit völkerrechtswidrigen Kriegen in Fernost, Südosteuropa, Nahost und Nordafrika.
Das Gute dabei, die Staaten und viele Bürger dieser
Welt hat dies begriffen und, mit Ausnahme der Ukraine, geht nun offensichtlich
selbst gegegen diese verdeckte Kriegsführung der Anzettelung von Revolten und
Bürgerkriegen, vor. So zumindest in Polen, Tschechien, Ungarn, Russland und der
Türkei.